Die Kraft des Lichts: UV-Desinfizierung
Chlorfrei und lecker: JenaWasser verzichtet in seinen Wasserwerken in Burgau und Drackendorf auf Chlor und desinfiziert sein Trinkwasser chemiefrei mittels UV-Licht. So behält das Naturprodukt Trinkwasser auch nach der Aufbereitung seinen unverfälschten Geschmack.
Seit 2010 wird die UV-Desinfizierung im Wasserwerk Burgau eingesetzt, seit 2014 auch im Wasserwerk Drackendorf. Damit genießt die überwiegende Mehrheit der Jenaer Haushalte chemiefrei desinfiziertes Trinkwasser direkt aus der Leitung.
So funktioniert die UV-Desinfizierung
UV-Licht (ultraviolettes Licht, auch als Schwarzlicht bekannt) ist eine Form der elektromagnetischen Strahlung mit kürzeren Wellenlängen als das für den Menschen sichtbare Licht. Gleichzeitig hat es im Vergleich zu "normalem" (Sonnen-)Licht eine deutlich höhere Energie. Gezielt eingesetzt, kann es Mikroorganismen wie Bakterien und Viren zerstören.
In einem bestimmten Wellenlängenbereich wirkt das ultraviolette Licht nämlich schädigend auf die in den Mikroorganismen enthaltenen Eiweiße. So werden durch eine Bestrahlung des Wassers in der richtigen Dosis mögliche Krankheitserreger abgetötet. Die "Kraft des Lichts" ist dabei durchaus vergleichbar mit der in der Vergangenheit üblichen Chlor-Desinfizierung.
Chlorfrei lecker: Wassermeister Benedict Thieme erklärt die UV-Desinfektion
"Trinkwasser-Solarium" aus zwei Reaktoren
Das "Trinkwasser-Solarium" zur UV-Desinfektion im Wasserwerk Burgau besteht aus zwei sogenannten Reaktoren: Das sind zwei vier Meter lange Röhren, in denen jeweils acht Strahler verbaut sind. Nach der Filtration fließt das Wasser durch die Rohre und wird dabei mit dem konzentrierten Licht im effektiven Wellenlängenbereich bestrahlt. Das war's schon.
Im Wasserwerk Burgau sind zwei Reaktoren vom Typ Spectron 44 verbaut. Pro Stunde können in jeder Anlage bis zu 330 Kubikmeter Wasser desinfiziert werden. Die Bestrahlung erfolgt mit einer Leistung von mindestens 41 Watt pro Quadratmeter.
Permanente Überwachung sichert Qualität
Wir überwachen permanent und vollautomatisch die Bestrahlungsstärke und die mikrobiologische Beschaffenheit des Wassers. So wird sichergestellt, dass stets eine ausreichende Desinfektion erfolgt und das Wasser das Wasserwerk so keimarm verlässt, wie es die Trinkwasserverordnung vorschreibt.
Beide Anlagen arbeiten übrigens redundant. Im Falle von Wartungsarbeiten oder Defekten kann die Aufbereitung auch allein über eine Anlage erfolgen. Für den Verbraucher ist die Bestrahlung übrigens völlig ungefährlich: Das Licht bleibt in der UV-Anlage und das Wasser enthält keine „Restdosis“.