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JenaWasser

Wasserwirtschaftliche Aufgaben und Herausforderungen

Die sichere Versorgung mit Trinkwasser ist ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge. Um diese gut zu erfüllen, verfügt Deutschland und insbesondere Thüringen über ein ausreichendes Wasserdargebot. Doch erfordert es immer größere Anstrengungen, diese wertvolle Ressource vor Beeinträchtigungen zu schützen.  

Herausforderung Klimawandel

Klimatische Veränderungen führen bereits und werden künftig noch stärker zu einem Wechsel aus längeren Phasen der Trockenheit sowie Starkniederschlägen, Überflutungen und Hochwasserabflüssen ins Gewässer führen. Schon heute ist belegbar, dass die Tagesmitteltemperatur und die Zahl der Hitzetage steigt. Eine weitere Austrocknung der Böden und ein vermindertes Wasseraufnahmevermögen sind die Folge, die Grundwasserstände könnten sinken. Langfristig verstärkt sich das Spannungsfeld zwischen Wassermangel und Wasserüberschüssen.  

Herausforderung Schadstoffeintrag

Zunehmend gelangen - v.a. durch den Menschen - naturfremde und schwer abbaubare Substanzen in die Umwelt und unsere Gewässer. Zu diesen Substanzen, auch anthropogene Spurenstoffe genannt, gehören z.B. Inhaltsstoffe aus Arzneimitteln, Industrie- und Haushaltchemikalien, Körperpflegemittel, Reinigungs-, Wasch- und Desinfektionsmittel, Hormone, Biozide, Pestizide oder andere Pflanzenschutzmittel. 

Herausforderung Intensivlandwirtschaft

Hohe Düngergaben in der Landwirtschaft und die steigenden Güllemengen aus der Viehwirtschaft stehen deutlich im Konflikt zum Gewässerschutz. Beides verursacht hohe Stickstoffeinträge in den Boden, was zu Nitratanreicherungen im Grundwasser führen kann. Leider wird diese Problematik durch den zunehmenden Anbau von Energiepflanzen zur Herstellung von Biokraftstoffen oder zur Verstromung in Biogasanlagen sogar noch verschärft.

Herausforderung demographischer Wandel

Unser oberstes Ziel ist die dauerhafte Sicherung des Trinkwassers auch für nachfolgende Generationen. Eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft muss Trinkwasser in einwandfreier Qualität und unter hoher Versorgungssicherheit gewährleisten und dabei alle gesetzlichen Vorgaben einhalten, wirtschaftlich arbeiten und den Kunden gegenüber transparent bleiben. Den hohen Wert des Gutes Trinkwasser als regionales Produkt noch stärker ins Blickfeld zu rücken, ist dabei eine weitere wichtige Aufgabe.  

Wie stellt sich JenaWasser diesen Aufgaben und Herausforderungen?

  • Schutz der Ressourcen: JenaWasser nutzt zur Rohwassergewinnung 43 Tiefbrunnen und 4 Quellen größtenteils außerhalb des Stadtgebietes und bereitet dieses in 5 Wasserwerken auf. Das geförderte Grundwasser ist von sehr guter Qualität und steht nach derzeitigem Kenntnisstand in ausreichendem Maß zur Verfügung. Der Schutz dieser Vorkommen, eine nachhaltige Nutzung des Wassers, ein technisch ordnungsgemäßer Betrieb und eine fortlaufende Sanierung unserer Tiefbrunnen ist eine wichtige Aufgabe.  
  • Extremwetterereignisse: Der Zweckverband JenaWasser und sein Betriebsführer Stadtwerke Jena hat sich eingehend mit dem Phänomen der Extremwetterereignisse beschäftigt und eine Klimaanpassungsstrategie entwickelt. 
  • Grundwasserschutz: Mit der in unseren Trinkwasserschutzzonen tätigen regionalen Landwirtschaft arbeitet JenaWasser partnerschaftlich zusammen. In der Folge sind in den Gewinnungsgebieten von JenaWasser die Grundwasservorkommen nicht nitratüberbelastet
  • Spurenstoffe im Abwasser: Um die Belastungen in unserer Region erfassen und bewerten zu können, nimmt JenaWasser mit der Zentralkläranlage Jena-Zwätzen an einem bundesweiten Monitoring teil und wird u.a. daraus seine Strategie zu diesem Thema erarbeiten.  In Zusammenarbeit mit dem Kommunalservice Jena sensibilisiert JenaWasser dafür, Altmedikamente nicht übers Abwasser zu entsorgen sondern in den regionalen Apotheken abzugeben.
  • Umweltbildung: Seit 2017 leistet JenaWasser mit dem Umweltprojekt AQUA-AGENTEN einen Beitrag für die Umwelterziehung von Grundschulkindern. Regelmäßig veranstaltet der Zweckverband Tage der offenen Türen auf seinen Anlagen, um den Kunden und Verbrauchern Einblick in seine Arbeit zu geben. Es gibt Veranstaltungen zum Tag des Wassers und zum Weltumwelttag, außerdem werden Führungen zur Besichtigung der Anlagen und Erlebnistage für Schulklassen angeboten.  
  • Moderne AnlagenTrinkwasser- und Gewässerschutz sind nicht zum Nulltarif zu haben.  JenaWasser investiert schon jetzt jährlich rund 20 bis 25 Mio. Euro in die Erhaltung, Sanierung und Erweiterung seiner Wasser- und Abwasseranlagen.  
  • Zertifiziertes Engagement: Die Qualität der Leistungen und die Nachhaltigkeit des Handelns des Zweckverbandes wird regelmäßig unabhängig geprüft und zertifiziert. So wurde das Geschäftsfeld Trinkwasserversorgung im Oktober 2017 im Technischen Sicherheitsmanagement zertifiziert und JenaWasser hat sich am freiwilligen Leistungsvergleich „Benchmarking der Thüringer Wasserversorgung“ beteiligt.